Apfel

Obwohl der Apfel ja das Obst schlechthin ist, gab es bei mir lange Zeit keine Äpfelbäume. Zum einen, weil es Äpfel anders als z.B. Pfirsiche überall in guter Qualität zu kaufen gibt. Zum anderen, weil man immer zwei haben muss. Und oft überfordert uns ja schon die Ernte eines Apfelbaums. Doch inzwischen wachsen auch bei mir zwei Bäume: Dank der Spalierform sind die Erträge gut zu handhaben. Besondere Freude habe ich an meinem frühen Apfel, der mir Früchte schenkt, wenn es keine heimischen Äpfel zu kaufen gibt. Und hübsch aussehen tun die Spaliere auch noch!  

Standort: Sonnig bis halbschattig. Äpfel mögen keine Hitze und sollten deshalb nicht vor einer Wärme speichernden Wand oder an Südhängen gepflanzt werden.

Boden: Obstbäume freuen sich über eine Bodenvorbereitung wie unter Tiefkultur beschrieben.

Befruchtung: Äpfel sind fremdbefruchter, d.h. im Umkreis von 200 Metern muss ein Apfelbaum einer anderen Sorte stehen, der zur gleichen Zeit blüht!

Schnitt: Sehr wichtig! Unbedingt vor Kauf und Pflanzung informieren!!!

Düngung: In den ersten Jahren sind Kompost-gaben empfehlenswert.

Vor Kauf beachten:

Je nach Klima gedeihen in unterschiedlichen Regionen unterschiedliche Apfelsorten. Daher sind allgemeine Sortenempfehlungen schwierig. Im Idealfall lässt man sich in einer guten Baumschule vor Ort beraten: 

  • Passt die Apfelsorte in mein Klima?
  • Gibt es eine passende Befruchter Sorte?
  • Wann reifen die Früchte?
  • Ist der Apfel Krankheitsanfällig
  • Trägt der Apfel regelmäßig?
  • Welche Größe erreicht der Baum?
  • Wie soll der Baum erzogen werden?

Eine besonders gute Sortenübersicht gibt es in "Das große Biogartenbuch".

Gartenalltag

In meinem Garten wachsen zwei Apfelspaliere: Die Sorte "Piros", trägt ab August, und ein "Topaz", der im Oktober beerntet werden kann. Für die Auswahl der Sorten waren für mich drei Kriterien wichtig:

  1. Der Erntezeitpunkt: Ich wollte frische Äpfel über einen längeren Zeitraum ernten, am besten schon im Sommer, wenn im Handel hauptsächlich Äpfel aus Neuseeland angeboten werden. Sommeräpfel sind nur ca. zwei Wochen lagerfähig. Da ein Spalier aber eine überschaubare Ernte liefert, stellt das bei mir kein Problem dar. Ist die Erntezeit des "Piros" beendet, beginnt bald die Ernte von "Topaz".
  2. Robuste Sorten: Je nach Sorte können Äpfel sehr anfällig für Mehltau, Schorf oder Obstbaumkrebs sein. Es lohnt sich daher, nach robusten Sorten zu suchen, die den Einsatz von Chemie überflüssig machen.
  3. Äpfel neigen zu Allternanz, d.h. ein Apfelbaum trägt nur alle zwei Jahre. Mit den richtigen Schnittmaßnahmen, aber auch mit der entsprechenden Sortenwahl, erhält man regelmäßige Erträge.

Leider ist es fast unmöglich, all diese Wünsche zu beachten und noch Sorten zu finden, die einander befruchten. Die hübsche Lösung des Problems: Der Zierapfel. Zieräpfel blühen relativ lange und befruchten somit fast alle Apfelsorten. Es gibt sie als kleine Sträucher oder große Bäume. Wie der Name schon sagt bringen sie viel Zierde in den Garten: Im Frühjahr mit ihren wunderschönen Blüten, im Herbst mit den kirschgroßen Früchten. Die Früchte können zu Gelee verarbeitet werden. Oder man lässt sie einfach am Baum. Der nackte Baum mit den kleinen Äpfeln ist ein Blickfang im Wintergarten, außerdem eine beliebte Nahrungsquelle für Vögel.

Anbauwert: Besonders lohnend ist der Anbau von Sommeräpfeln, die im Handel kaum angeboten werden. Außerdem ist ein Apfelbaum- oder Spalier eine Zierde für jeden Garten.