Für Topferde gilt der gleiche Grundsatz wie den für Boden im Garten: Wir züchten die Erde - das Gemüse wächst von selbst!
Am einfachsten ist es natürlich, jedes Jahr neue Erde zu kaufen. Das wird bei größeren Topfgärten jedoch teuer und ist außerdem mit viel Schlepperrei verbunden. Wer Erde dauerhaft verwenden will muss zwei Punkte beachten:
Gekaufte Blumenerde sackt nach einer Saison in sich zusammen. Wird diese Erde ohne Aufbereitung neu bepflanzt, kommt nicht mehr genügend Sauerstoff an die Wurzeln. Die folgenden Ratschläge für eine besseren Durchlüftung stammen aus bekannten Gartenbüchern. Sie sind für gekaufte Erde gedacht. Selbst gemischte Erde durchlüftet sich weitgehend selbst, allerdings wird auch sie von einer Gründüngung oder mechanischen Aufbereitung profitieren. Ich habe bisher nur Erfahrung mit der mechanischen Aufbereitung, aber auch die anderen Vorschläge klingen vielversprechend:
Gründüngung
Alys Fowler empfiehlt in ihrem Buch Alys Küchengarten folgendes: "Die Erde aus dem Topf herausschütten und eine Schicht Grünabfälle auf den Boden werfen. Anschließend die Erde zurückfüllen. Über Winter eine Gründüngung säen, die den Boden neu durchlüftet."
Das ganze funktioniert vermutlich sehr gut, aber nur wenn die Topferde mit Kompost oder Gartenerde belebt wurde und auch Würmer im Topf leben.
Mechanische Aufbereitung
In Marie-Luise Kreuters Biogarten wird empfohlen, die Erde mechanisch aufzubereiten: "Das zusammengeballte Material lockern und größere Wurzeln aussortieren. Mischen Sie nach Gefühl reifen Kompost, Rinden- oder Wurmhumus oder Wolldünger hinzu."
Kompostieren
Andrea Heistinger rät in Handbuch Bio-Balkongaten die Erde zweimal zu nutzen: Die erste Saison wachsen Starkzehrer in der Erde, im nächsten Jahr Mittel- oder Schwachzehrer. Anschließend kommt das Substrat auf den Kompost.
Da reifer Kompost ein gutes Ausgangsmaterial für selbst gemischte Topferde ist, hilft auch diese Methode die Kosten in Grenzen zu halten.
Bei allen Methoden sollte bedacht werden: Wie auch immer aufbereitet, wird die Erde ihre Struktur verändern. D.h., sie wird mit der Zeit vermutlich deutlich schwerer. Das kann auf Balkonen mit geringer Tragkraft ein Problem werden.
Topferde muss jede Saison neu mit Nährstoffen versorgt werden, egal ob es sich um gekaufte oder selbst gemischte Erde handelt. Ein biologischer Langzeitdünger pflegt das Bodenleben und erleichtert uns somit auch die Pflege. Für Töpfe eignen sich als Langzeitdünger Hornmehl plus Kompost sowie Schafwoll- oder Pferdemistpellests, die vor jeder Neubepflanzung hinzugefügt werden sollten. Eine exakte Angabe zur Dosierung ist nicht möglich:
Mit folgenden Dosierungen habe ich gute Erfahrung gemacht:
Wichtig: Hornmehl enthält ausschließlich Stickstoff. Um das Nahrungsangebot komplett zu machen, brauchen wir noch Phosphor und Kali. Deshalb müssen wir Hornmehl immer mit Kompost ergänzen. Ein bis zwei Hände voll auf 20 Liter sind eine gute Ausgangsmenge.
Für alle biologischen Dünger gilt: Wer keine Gelegenheit hat, seine Blumenerde mit Kompost oder Gartenerde anzureichern, muss damit rechnen, dass biologische Dünger nicht wirken! In diesem Fall können wir nur mit einem mineralischen Langzeitdünger düngen.