Cosmea gilt als die einfachste und produktivste Schnittblume, was ich nur bestätigen kann. Nasse Sommer, trockene Sommer, Schneckeninvasion: egal, ein paar Pflanzen haben immer überlebt und schön geblüht. Allerdings hatte ich in den ersten Jahren große Ausfälle, wofür es zwei Ursachen gibt:
Der wohl häufigste Fehler ist die falsche Zeit für die Aussaat.
Dazu muss man wissen, dass die Cosmea in Abhängigkeit von der Tageslänge blüht. In einem natürlichen Umfeld setzt sie erst Blüten an, wenn die Tage kürzer als 14 Stunden werden , also im Spätsommer oder im Herbst. Die Cosmea lässt sich allerdings austricksen und zeigt ihre Blüte schon im Juni, wenn wir Mitte Mai große, kräftige Pflanzen zur Verfügung haben. Dafür braucht es Gewächshausbedingungen mit künstlichem Licht, die ich nicht bieten kann. Meine März Aussaat ist im Mai noch klein und schwächlich. Die meisten Jungpflanzen fallen den Schnecken zum Opfer, bei den wenigen überlebenden Pflanzen zeigen sich erst im August die ersten Blüten. Inzwischen beginne beginne ich mit der Anzucht Anfang Juni. Dann kann die Cosmea von Beginn an draußen auf dem Balkon in Anzuchtschalen wachsen, was ihr gut gefällt. Anfang Juli zieht sie ins Beet, wo sie den Platz der Zweijährigen einnimmt. Sie blüht ab Ende August, genau wie die schwache Frühjahresaussaat. Das Beet teilt sie sich mit Amaranth, der ähnlich anspruchslos ist und wie die Cosmea und vor allem eine gute Stütze braucht. Womit ich beim zweiten Thema bin: Cosmea wird gut einem Meter sehr hoch und sehr kopflastig. Nur mit einem wirklich stabilem und straff gespanntem Netz kann diese Blume einen guten Stand finden. Bei unzureichender Stütze fallen die Blumen beim ersten Unwetter um und verheddern sich mit dem Netz, was wirklich kein Spaß ist.
Meine Lieblingssorten:
Alle Cosmea Sorten, die ich gepflanzt habe, waren schön und pflegeleicht. Mein absoluter Liebling ist aber die Sorte "Rubenza". Sie blüht zunächst in einem kräftigen Weinrot, verblasst dann zu einem pudrigen Lila. Von der beliebten Double Click Serie mag ich nur die weiße Sorte, da sie sich gut kombinieren lässt.