Duftwicke als Schnittblume im Garten

Aussaat, Pflege, Ernte und Vasenleben

Auf einen Blick

  • Standort: sonnig
  • Nährstoffbedarf: Starkzehrer.
  • Anders als ihre Verwandte, die Erbse,  hat die Wicke einen sehr hohen Nährstoffbedarf.
  • Schnecken: Jungpflanzen sind sehr beliebt! Direktsaaten haben bei mir noch nie überlebt. Unbedingt für Schneckenschutz sorgen!
  • Saatzeit:  Wicken vertragen keine Hitze. Steigen die Temperaturen regelmäßig über 21 C°, blühen die Wicken nicht mehr gut. In warmen Gegenden deshalb unbedingt im Herbst oder im sehr zeitigen Frühjahr aussäen.     Weitere Informationen
  • Pflanzabstand: 10 bis 20 cm von Pflanze zu Pflanze
  • Stütze: Wicken brauchen eine Kletterhilfe, die 1,5 bis 2m hoch sein muss.
  • Entspitzen: Ja. Wenn die Wicke ca. 20 hoch ist und kräftig zu wachsen beginnt.  Entspitzen

  • Erntezeit: Je nach Aussaat und Temperatur Mai bis Juni
  • Größe/Höhe Pflanze und geschnittene Blume: Wicken klettern bis 2m hoch. Die Stängel sind anfangs 15 bis 20 cm lang, werden bei mir aber schon nach gut einer Woche kürzer.
  • Blühdauer einer Pflanzung: Im Herbst oder Ende Februar ausgesäte Wicken blühen bei mir ab Mitte Mai und lassen sich ca. einen Monat lang beernten. Weitere Aussaten lohnen sich bei mir nicht, weil es schnell zu heiß wird.  Weitere Informationen
  • Erntezeitpunkt und Vasenleben: wenn die Blütenblätter beginnen, sich zu färben. Je nach Sorte halten sie sich 3 bis 5  Tage ins der Vase. Wenn der Strauß nachts in den Kühlschrank gestellt wird bis zu einer Woche.  Weitere Informationen Vasenleben

 

Duftwicken im Gartenalltag

Die Wicke ist für mich das Radieschen unter den Schnittblumen: In Büchern wird sie gern als einfach zu kultivierende Anfängerblume beschrieben, die sich monatelang beernten lässt, und bei mir wollte sie einfach nicht gedeihen. Inzwischen weiß ich auch, was ich falsch gemacht habe:

  • Wicken vertragen keine Hitze! Bei Temperaturen über 21 C° bilden sie sehr wenige Blüten an kurzen Stängeln und werden schnell durch Pilzkrankheiten hinweggerafft.
  • Da Wicken Stickstoffsammler sind und auch als Gründüngungspflanzen verwendet werden bis ich davon ausgegangen, dass Wicken keinen Dünger brauchen. Für prachtvolle Blüten brauchen sie aber richtig viel Dünger, vergleichbar mit Tomaten.
  • Wickensamen und Keimlinge haben viele Feinde (Mäuse, Vögel, Schnecken) und müssen deshalb an einem geschützten Ort ausgesät werden. Normale Multitopfplatten eignen sich aber nicht, da die Wicken sehr schnell damit beginnen, ihre Wurzeln in die Tiefe zu schicken. Wird ihnen das verwehrt, gedeihen sie nicht gut. Was sie auch nicht mögen: wenn beim umpflanzen ins Beet die Wurzeln beschädigt werden.

Mit folgender Vorgehensweise habe ich inzwischen guten Erfolg: Ende August kommen die Wickensamen in ein Keimglas, wie es für Sprossen in der Küche verwendet wird. Dort werden die harten Schalen aufgeweicht und die Samen beginnen schnell zu keimen. In diesem Stadium kommen sie ins Beet. Ich schütze sie aber durch einen Schneckenkragen mit Deckel. Mäuse haben an gekeimten Samen kein Interesse mehr, Schnecken und Vögel werden durch den Kragen bzw. den Deckel abgehalten. Außerdem hat die Wicke so ihr eigenes Gewächshaus, wo sie bei mir ganz hervorragend gedeiht und vor kühlem Herbst und Winterwetter gut geschützt ist. Je nach Wetterlage kann die Wicke den ganzen Winter über in ihrem Gewächshaus bleiben. Bei mir wächst sie dank milder Herbsttemperaturen aber noch ordentlich, so dass ich den Deckel bald abnehmen muss. Vögel haben in diesem Stadium an der Wicke kein Interesse mehr. Allerdings überleben Wicken bei mir den Winter nur, wenn sie vor Nässe geschützt werden. Ab Ende Oktober verwende ich einen einfachen Folientunnel, der an den Seiten offen ist und deshalb nicht gelüftet werden muss. Im Herbst müssen die Pflanzen ab und zu gegossen werden, von Dezember bis Anfang Februar kommen sie ohne Wasser aus, vorausgesetzt, die Temperaturen liegen unter 6 C°.  Droht es unter dem Tunnel wärmer als 20 C° zu werden, muss dieser entfernt werden. Bei Sonneneinstrahlung passiert das erstaunlich schnell, bei mir bereits Anfang März. Die überwinterten Wicke sind bei mir Mitte bis Ende Mai erntereif und füllen so genau die Lücke im Mai zwischen Tulpen und Stauden.

Eine weitere Ladung Wicken kommt Mitte Februar in Keimglas und Anfang März in den Garten - wieder mit Schneckenkragen und Deckel. Von dieser Pflanzung kann ich mit etwas Glück im Juni weitere Wicken ernten. Spätere Aussaaten lohnen sich nicht mehr, im Juli ist es den Wicken definitiv zu heiß.