Der richtige Schnitt

Entspitzen

Entspitzen hört sich kompliziert an, bedeutet aber nichts weiter, als die Spitze einer Pflanze abzuschneiden. Diese Technik wird im Schnittblumenanbau gern genutzt: Im Jungstadium entspitzte Pflanzen verzweigen sich an der Basis. Unterhalb der Schnittstelle wachsen Zwei bis drei neue Triebe, die jeweils so viel Ertrag bringen wie eine einzelne Pflanze. Folglich verzwei- bzw. dreifacht sich der Ertrag - theoretisch zumindest. In der Praxis habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Ertrag enspitzter Blumen allenfalls etwas höher ist. Denn der tatsächliche Ertrag hängt vor allem von der Qualität des Bodens sowie dem Licht und Nährstoff Angebot ab. Außerdem verzögert sich bei entspitzten Pflanzen der Eintritt der Blüte um ca. 2 Wochen. Wichtig zu wissen: Entspitzen lässt sich nachholen. Wenn die Pflanze beim ersten Schnitt ganz tief geschnitten wird (ca. 10 cm über dem Boden) entsteht der gleiche Effekt wie bei beim Entspitzen der Jungpflanzen.

Sowohl das Entspitzen der Jungpflanze als auch der radikale Rückschnitt bei der ersten Blüte fällt vielen schwer, da in beiden Fällen gesundes Pflanzenmaterial entsorgt werden muss. Doch auch, wenn die Ertragssteigerung nicht so spektakulär ist wie meist behauptet: Entspitzte Blumen bilden meist längere und kräftigere Stängel, so dass Entspitzen insgesamt ein lohnenswerter Arbeitsschritt ist.

 

Ernte Schnitte

Schneide immer so, dass der Stängel möglichst lang ist - auch wenn dabei Knospen verloren gehen. Je kräftiger der Schnitt, umso kräftiger der Neuaustrieb. Anfangs habe ich versucht, jede Knospe zu nutzen. In der Folge waren bereits die ersten Stängel zu kurz. Alles, was nachgewachsen ist, war noch kürzer - und schnell gar nicht mehr brauchbar.

Allerdings wirst du feststellen: Auch bei einem tief angesetzten Schnitt werden die nachwachsenden Stängel irgendwann recht kurz. Das ist ein Zeichen, dass die Pflanze erschöpft ist und ersetzt werden sollte.