Sonnenblume als Schnittblume

Anbau, Pflege, Ernte und Vasenleben

Auf einen Blick

  • Standort: sonnig
  • Nährstoffbedarf: Starkzehrer
  • Schnecken: Jungpflanzen sind sehr beliebt! Direktsaaten haben bei mir noch nie überlebt. Unbedingt für Schneckenschutz sorgen!
  • Saatzeit:  April drinnen aussäen, oder im Freiland wenn kein Frost mehr droht.    Weitere Informationen
  • Pflanzabstand: je nach Größe: große Sorten, die sich verzweigen brauchen 60 cm Abstand in alle Richtungen; eintriebige können je nach gewünschter Blütengröße gepflanzt werden, je weniger Abstand, umso kleiner die Blüte. Weniger als 10 cm Abstand sollten es nicht sein.
  • Stütze: Hohe, mehrtriebige Sorten die entspitzt wurden wollen gestützt werden. Ein normales Netzt reicht nicht aus. Besser an hohen Bambusstäben festbinden.
  • Entspitzen: Eintriebige Sonnenblumen dürfen nicht entspitzt werden. Mehrtriebige können zwar entspitzt werden, werden dadurch aber sehr unhandlich und brauchen mehr Abstand.  Entspitzen

  • Erntezeit: Je nach Aussaat Juni bis Oktober
  • Größe/Höhe Pflanze und geschnittene Blume: je nach Sorte und Pflanzabstand zwischen 35 cm und 2 m. Eintriebige Sonnenblumen können bodentief geschnitten werden, was meist für einen 60 bis 100 cm langen Stängel sorgt. Bei den hohen, verzweigten Sorten haben die ersten Blüten meist 40 bis 50 cm lange Stängel, die mit laufender Erntedauer immer kürzer werden und nach 5 bis sechs Wochen nicht mehr vasentauglich sind.
  • Blühdauer einer Pflanzung: eintriebige Sorten liefern einen Blütentrieb und werden danach entfernt. Mehrtriebige lassen sich 4 bis 6 Wochen beernten, wobei die Blüten immer kleiner werden.  Weitere Informationen
  • Erntezeitpunkt und Vasenleben: wenn die Blütenblätter beginnen, sich zu öffnen. Es sollten möglichst noch keine Insekten an der Blüte gewesen sein. Dann halten sich die Blumen 7 bis 10 Tage in der Vase  Weitere Informationen Vasenleben

 

Sonnenblumen im Gartenalltag

Sonnenblumen gibt es in vielen Varianten, die alle etwas unterschiedlich behandelt werden wollen. Zunächst einmal müssen wir unterscheiden zwischen sich verzweigenden und nicht verzweigenden Sorten. Wer es gleichmäßig mag und die Kontrolle über seine Blumen behalten möchte wählt eintriebige Sorten. Sie sind mit einer Entwicklungsdauer von nur 60 Tagen von der Aussaat bis zur Ernte extrem schnell. Die Größe der Blüten lässt sich über den Pflanzabstand steuern: 10 bis 20 cm sind üblich. Ein weiterer Vorteil: durch gestaffelte Aussaaten lässt sich die Erntezeit über einen langen Zeitraum verteilen. Anders als oft behauptet ist auch der Ertrag pro m² mit 25 bis 90 Blüten mindestens ebenso hoch  wie bei mehrtriebigen Sorten. Der aus meiner Sicht große Nachteil: es muss ständig ans Nachpflanzen gedacht werden. Die jungen Pflanzen müssen im Beet in den ersten Wochen vor Schnecken und Vögeln geschützt werden. Deshalb habe ich mich für die verzweigten Sorten entschieden. Es gibt kleine, handliche Sorten die maximal 50 cm hoch werden und 3 bis 4 brauchbare Schnittblumen liefern, wie z.B. MS Mars. Oder 2 Meter hohe Sorten, die kaum zu bändigen sind, insbesondere, wenn sie entspitzt werden: eine Sonnenblume der Sorte "Abendsonne" verzweigte sich bei mir nach dem Entspitzen in 60 cm Höhe in drei Besenstiel-dicke Triebe, die jeweils zwei Meter hoch wurden. Jeder dieser Seitentriebe benötigte eine eigene Stütze. Die Pflanze lieferte zwar eine sehr gute und lange Ernte, belegte aber auch einen m² ganz allein. Inzwischen entspitze ich hohe Sorten nicht mehr. So passen vier auf einen m². Die Pflanzen stützen sich meist selbst und liefern pro m² einen besseren Ertrag.

Etwas enttäuschend finde ich, dass Sonnenblumen fast immer in gelb blühen, auch wenn die Blüten auf den Samtütchen in schönem rotbraun leuchten und einen klangvollen Namen wie "Velvet Queen" tragen. Letztere hatte bei gelb-bräunliche Blüten - ganz hübsch, aber nicht das, was ich mir gewünscht hatte.