Sonnenblumen gibt es in vielen Varianten, die alle etwas unterschiedlich behandelt werden wollen. Zunächst einmal müssen wir unterscheiden zwischen sich verzweigenden und nicht verzweigenden Sorten. Wer es gleichmäßig mag und die Kontrolle über seine Blumen behalten möchte wählt eintriebige Sorten. Sie sind mit einer Entwicklungsdauer von nur 60 Tagen von der Aussaat bis zur Ernte extrem schnell. Die Größe der Blüten lässt sich über den Pflanzabstand steuern: 10 bis 20 cm sind üblich. Ein weiterer Vorteil: durch gestaffelte Aussaaten lässt sich die Erntezeit über einen langen Zeitraum verteilen. Anders als oft behauptet ist auch der Ertrag pro m² mit 25 bis 90 Blüten mindestens ebenso hoch wie bei mehrtriebigen Sorten. Der aus meiner Sicht große Nachteil: es muss ständig ans Nachpflanzen gedacht werden. Die jungen Pflanzen müssen im Beet in den ersten Wochen vor Schnecken und Vögeln geschützt werden. Deshalb habe ich mich für die verzweigten Sorten entschieden. Es gibt kleine, handliche Sorten die maximal 50 cm hoch werden und 3 bis 4 brauchbare Schnittblumen liefern, wie z.B. MS Mars. Oder 2 Meter hohe Sorten, die kaum zu bändigen sind, insbesondere, wenn sie entspitzt werden: eine Sonnenblume der Sorte "Abendsonne" verzweigte sich bei mir nach dem Entspitzen in 60 cm Höhe in drei Besenstiel-dicke Triebe, die jeweils zwei Meter hoch wurden. Jeder dieser Seitentriebe benötigte eine eigene Stütze. Die Pflanze lieferte zwar eine sehr gute und lange Ernte, belegte aber auch einen m² ganz allein. Inzwischen entspitze ich hohe Sorten nicht mehr. So passen vier auf einen m². Die Pflanzen stützen sich meist selbst und liefern pro m² einen besseren Ertrag.
Etwas enttäuschend finde ich, dass Sonnenblumen fast immer in gelb blühen, auch wenn die Blüten auf den Samtütchen in schönem rotbraun leuchten und einen klangvollen Namen wie "Velvet Queen" tragen. Letztere hatte bei gelb-bräunliche Blüten - ganz hübsch, aber nicht das, was ich mir gewünscht hatte.