Möhren Anbau für Einsteiger

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Der Möhren Anbau im Detail

Anspruch

In Gefäßen oder im Hochbeet wachsen Möhren recht unproblematisch. In frisch angelegten Beeten, egal ob normal oder Tiefbeet, ist der Boden in den ersten Jahren oft noch nicht locker genug. Außerdem müssen Möhren direkt gesät werden, und die Keimlinge sind bei Schnecken äußerst beliebt. Möhren, die ebenerdig wachsen, brauchen zu dem Schutz vor der Möhrenfliege.

 

Wie Möhren wachsen

Möhren werden aus Samen gezogen. Theoretisch wächst aus jedem Samenkorn eine Möhre. Die Aussaat erfolgt je nach Sorte zwischen Februar und Juli. Nach drei bis vier Monaten ist aus dem Samenkorn eine fingerdicke, erntereife Karotte herangewachsen. Diese kann entweder sofort geerntet werden - schmeckt sehr süß und zart - oder noch ein bis zwei Monate weiter wachsen. Ältere Möhren sind was Textur und Geschmack angeht etwas kräftiger. Wer also nur Babygemüse ernten will, sät alle paar Wochen eine kleine Menge aus. Alternativ im Frühjahr eine größere Menge aussähen: Dann beginnt die Erntezeit mit Babykarotten und endet im Herbst mit kräftigen Möhren.

 

Standort

Möhren sind, was die Lichtverhältnisse angeht, sehr unkompliziert: Sie brauchen mindestens drei Stunden Sonne, sind aber trotzdem recht unempfindlich gegenüber Hitze und Trockenheit.

 

Fruchtwechsel

Die Regeln des Fruchtwechsels einzuhalten, ist bei Möhren Anbau extrem wichtig. Wo Möhren wachsen, dürfen mindestens zwei Jahre lang keine Möhren gewachsen sein! Ansonsten sind Probleme mit der Möhrenfliege vorprogrammiert!

 

Aussaat und Pflanzen

Aussaat

Möhren müssen direkt ins Beet gesät werden. Je nach Sorte und Klima erfolgt die Aussaat zwischen Februar und Juli. Für die zarten Möhrensamen ist es alles andere als einfach, sich im Beet zu behaupten. Deshalb solltest Du unbedingt für ein gut vorbereitetes Saatbeet sorgen!

Leider sind die frischen Möhrenkeimlinge bei Nacktschnecken sehr beliebt. Ohne Schutzmaßnahmen hat die Aussaat kaum Überlebenschancen.

Falls die Angaben auf den Samentütchen für Dich unverständlich sind, findest du hier einen Samentütchen-Dolmetscher und weitere Details zur Aussaat.

 

Platzbedarf

Von Möhre zu Möhre beträgt der Abstand immer 3-5 cm. Der Abstand der Möhrenreihen untereinander richtet sich dagegen nach der Qualität des Bodens. Ein klassisches Gemüse Beet wird einen Spaten tief umgegraben und zur Pflege betreten. Der Boden ist also vergleichsweise fest, weshalb die Möhrenreihen untereinander einen Abstand von gut 25 cm brauchen. Anders in Hoch- oder Tiefbeeten: In dieser lockeren, nährstoffreichen Erde genügen zwischen den Reihen 5 bis 10 cm Abstand. Größere Pflanzabstände führen zu größeren Karotten.

Ich säe immer ziemlich eng und ernte die ersten Karotten noch ganz klein. Alle 6 oder 7 cm bleibt eine Möhre stehen, die dann recht groß wird.

 

Mischkultur

Möhren profitieren besonders von der Mischkultur. Gute Partner sind: Bohnen, Erbsen, Zwiebeln, Knoblauch, Salate, Tomaten, Paprika, Gurken, Zucchini, Mangold und Spinat. Schlechte Partner wären Pastinaken.

Hier mein Pflanzplan, auf dem Du sehen kannst, wie sich Möhren gesund und ertragreich anbauen lassen.

 

Pflegen und ernten

Boden und Dünger

Hast du schon die Seite über den Kompost gelesen? Nein? Dann wäre jetzt ein guter Zeitpunkt. Mein Lieblingssatz "wir züchten die Erde - das Gemüse wächst von selbst" trifft auf Möhren nämlich ganz besonders zu. Ich habe drei Anläufe gebraucht, bis ich eine größere Menge Möhren ernten konnte. Hauptgrund: Meine Böden neigen zu Verdichtungen, und das mögen Möhren überhaupt nicht! Stößt die Möhre auf einen Stein, so teilt sich die Wurzel. Ist der Boden zu hart, wächst die Möhre gar nicht in die Tiefe. Das bedeutet: In der Regel wird der Boden eine längerfristige Anreicherung mit Kompost brauchen, bevor die Möhren richtig schön wachsen. Die wichtigsten Pflegemaßnahmen finden somit vor der Aussaat statt. In neu angelegten Gemüsegärten steht oft nicht genug Kompost zur Verfügung. Wenn du es trotzdem versuchen willst kann eine Vorkultur mit tiefwurzeldem Gemüse z.B.Spinat oder Erbsen, sehr hilfreich sein. Oder denke über eine zugekaufte Bodenverbesserung nach. 

Ist der Boden locker und gepflegt, reicht eine normale Bodenvorbereitung

für Mittelzehrer. Da wir im Biogarten den Boden ernähren und nicht die Pflanze, wäre eine Analyse des Gartenbodens im Labor der ideale Einstieg. Wem das zu umständlich ist, der kann fürs erste nach den Empfehlungen der RHS düngen:

  • Ein Eimer Kompost und eine Handvoll Hornspähne wie bei allen Mittelzehrern.

Nach dieser Erstversorgung bekommen die Möhren bei mir keinen weiteren Dünger.

 

Wasser und Mulch

Möhren brauchen auf jeden Fall eine gute Bodenpflege in Form von Unkraut jäten, hacken und mulchen. Gerade in den ersten Wochen wachen Möhren sehr langsam und werden schnell vom Unkraut überwuchert.

Wassergaben sind vor allem in den ersten Wochen nach der Aussaat erforderlich, da die zarten Sämlinge sehr schnell vertrocknen bzw. gar nicht erst Aufgehen. Ansonsten sorgt richtiges Gießen dafür, dass die Möhren auch im Sommer mit einer Wassergabe pro Woche auskommen.

 

Ernte

Ein richtiges Erntereif-Zeichen gibt es bei Möhren nicht. Ich ernte die ersten Möhren ca. dreieinhalb Monate nach der Aussaat, wenn das Grün etwa so hoch ist, wie bei Bundmöhren aus dem Handel. Diese ersten Möhren sind meist fingerdick. Ich lichte die Möhrennreihen gleichmäßig aus, so dass die verbleibenden Karotten mehr Platz haben. Die letzten Möhren sind bei der Ernte dann gut fünf Monate alt und deutlich dicker als die zuerst geernteten, aber immer noch sehr lecker.

 

Schädlinge

Möhren werden sehr oft von der Möhrenfliege befallen. Resistente Sorten wählen oder Schutzmaßnahmen treffen. Wie bereits erwähnt brauchen junge Möhren einen zuverlässigen Schutz vor Nacktschnecken.

 

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Zum weiter lesen

Diese beiden Bücher haben mir am Anfang besonders geholfen:

Mein Biogarten

Für mich eines der wenigen Gartenbücher, die wirklich für Anfänger verständlich sind, trotz einer Fülle an Informationen. Ausführliche Besprechung

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Mischkultur im Hobbygarten

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