Buchvorstellung

Rikke Lentz: Flowers

Rikke Lentz erging es wie mir und vermutlich vielen anderen: Nach der Lektüre von Erin Benzakeins Buch „Cut Flowers“ fühlte sie sich inspiriert, eine eigene Blumenfarm zu betreiben. Im Gegensatz zu mir hat sie ihren Wunsch aber in die Tat umgesetzt. Von ihren Erfahrungen berichtet sie in „Flowers“, einer der recht zahlreichen Neuerscheinungen in diesem Frühjahr zum Thema Schnittblumenanbau.

 

Was versprechen Titel und Klappentext?

Der Untertitel „Wie ich aus meinem Garten ein ökologisches Blumenparadies mache“ lässt auf ein persönliches Buch hoffen und bringt bereits auf den Punkt worum es in „Flowers“ geht. Der Klappentext versichert außerdem, dieses Buch sei „genau das Richtige, wenn Sie davon träumen, einen ökologischen Blumengarten anzulegen, gute Tipps benötigen oder einfach nur in wunderschönen Bildern von fantastischen Blumen schwelgen möchten“ Also, genau das richtige für mich!

 

Mein erster Eindruck

Was mir als erstes in Auge fällt: das hochwertige, feste Papier und die vielen Fotos. Manche Bilder haben Informattionscharakter, wie z.B eine Schritt für Schritt Anleitung für die Aussaat. Dazu gesellen sich viele Blumenfotos. Im Gegensatz zu anderen Gartenbüchern finden sich aber auch Wohlfühlbilder, die Menschen bei der Gartenarbeit oder bei der Kaffeepause zeigen. Diese Bilder erwecken das Sachbuch zum Leben und deuten bereits an: Für Rikke Lentz ist der Garten auch ein soziales Projekt.

Gut gefällt mir auch die Aufteilung: Ein Kapitel für die Jahreszeiten, ein Pflanzenführer und ein Leitfaden für Sträuße und Gestecke. Dazu noch ein Kapitel über ökologische Grundlagen und die persönliche Geschichte der Autorin. Trotz der vielen Bilder erhält das Buch viel Text, aufgelockert durch Infokästen.

 

Details

„Flowers“ ist zwar in erster Linie ein Gartenbuch, aber als Sozialarbeiterin mit einem Masterabschluss in sozialem Unternehmertum bringt die Autorin Rikke Lentz auch viel Lebenserfahrung in ihr Buch ein. Sie lässt uns miterleben, wie sie sich mit ihrer Blumenfarm einen lang gehegten Traum erfüllt. Mit gut 40 Seiten ist das Kapitel über ihren eigenen Werdegang recht ausführlich. Da ich auch als Soloselbständige meine Brötchen verdiene, lese ich derartiges sehr gern, besonders, wenn es so gut erzählt wird wie in „Flowers“. Gut gefällt mir auch das Kapitel: „Grundlagen der Ökologie“, wo mehrere Fachleute zu Wort kommen. Es beginnt mit einem Gastbeitrag von Jens Juhl, einem angesehenen Dozenten im Bereich ökologischer Landbau. Danach kommt die Bäuerin zu Wort, bei der Rikke ihre Blumenbeete angelegt hat. Es folgen noch mehrere Abschnitte von Rikke über Boden Vorbereitung und Pflege, bevor es mit den Kapiteln „vier Jahreszeiten im ökologischen Blumengarten“ und „Pflanzenführer“ weiter geht. Diese Teile des Buches unterscheiden sich nur durch Rikkes Plauderton von anderen Blumenanbau Büchern: Ein bisschen was theoretisches, ein bisschen was praktisches und ein bisschen was von Rikke persönlich. Alles interessant und angenehm zu lesen, der Informationsgehalt leidet aber darunter, dass viele Passagen offensichtlich aus dem Bauch heraus geschrieben wurden. So bekomme ich z.B. bei den Dahlien eine detaillierte Aussaat-, Pflanz-, Pflege- und Ernte- Anleitung, bei anderen Blumen erfahre ich nur, wann Rikke diese Blume aussät, und manchmal erfahre ich gar nichts, außer dass die Blume wunderschön ist.

Fazit

Eine schöne Ergänzungslektüre für alle, die schon das ein oder andere Schnittblumen-Anbau Buch gelesen haben und gern etwas über das Drumherum einer Blumenfarm wissen möchten. Für meinen Geschmack gelingt es der Autorin Rikke Lentz ganz hervorragend zu unterhalten und dabei Informationen zu vermitteln. Dass die Tipps des öfteren unvollständig sind ist schade, schmälert das Lesevergnügen aber nur geringfügig.

 

Beim Verlag kannst du einen Blick ins Buch werfen. ZS Verlag