Salat pflanzen

Der Eigenanbau lohnt sich bei kaum einem Gemüse so sehr wie bei Salat! Salatblätter aus Eigenanbau schmecken unglaublich zart.

 

Salat Pflanzen im Garten

Salat Anbau: Aussaat, Pflege und Ernte

Auf einen Blick

 Wenn du noch keine Erfahrung im Gemüseanbau hast, sieh dir am besten auch die Seite Salat für Einsteiger an.


Videoanleitung

Video (englisch) über Salat Anbau von der Aussaat zur Ernte. Gartenvokabeln


Salat im Garten-Alltag

Ein Muss

Salate ernte ich fast das ganze Jahr über, wobei jede Jahreszeit ihre eigene Herausforderung mit  sich bringt.

 

Frühjahr: Im Frühling gibt es bei mir ausschließlich Kopfsalat. Salat kann man bereits im Februar auf der Fensterbank vorziehen. Ich habe wegen der kurzen Tage allerdings so früh im Jahr nur schwächliche Jungpflanzen gezogen. Deshalb bin ich dazu übergegangen, mir den ersten Satz Salatpflanzen zu kaufen. Sobald die Pflänzchen angeboten werden, meist Mitte März, pflanze ich meine ersten Salate ins Beet. Parallel säe ich gleich den zweiten Satz Salat in eine Saatschale auf dem Balkon. Da wir etwa fünf Salatköpfe pro Woche brauchen, besteht ein Satz bei mir aus 12 bis 16 Pflanzen. Nach drei ca. drei bis vier Wochen können die Jungpflanzen ins Beet umziehen, dann säe ich gleich den nächsten Satz aus. Da im Frühjahr alles noch sehr langsam wächst sind die Plätze in meinen Beeten rar, deshalb ziehe ich in dieser Jahreszeit den Salat immer auf dem Balkon vor. Im Mai sind dann die gekauften Setzlinge schon erntereif. Im Frühling ist der Kopfsalat nicht nur völlig unkompliziert, er bildet auch sehr zarte Blätter, die unglaublich lecker schmecken. Ab Mai beginnen dann die Probleme.

 

Sommer: Bei höheren Temperaturen ist es mit dem Salat nicht mehr ganz so einfach. Zum einen gehen die Samen kaum noch auf, zum anderen bildet der Salat bei Hitze gar keinen Kopf mehr, sondern schießt gleich in die Höhe, bildet Samen und schmeckt bitter. Sogenannte "schossresistente" Sommersalate sind zwar für den Sommer eine gute Wahl und gehen in der Tat nicht ganz so schnell in die Blüte, aber auch bei diesen Salaten muss man einiges beachten, damit es mit der Ernte klappt.

Das Salat nicht keimen will hat folgende Ursache: Salatsamen enthält keimhemmende Stoffe, die bei Kälte abgebaut werden. Sobald es warm wird, müssen wir durch künstliche Kälte für den Abbau dieser Stoffe sorgen. Ich lege meine Salatsamen vor der Aussaat für drei Tage in den Kühlschrank. Die Samen kommen auf ein feuchtes Küchenpapier. Damit das Papier nicht austrocknet, bedecke ich das ganze noch mit Alufolie. Wenn genug Platz frei ist, säe ich den Salat im Sommer direkt ins Beet. Direkt gesäter Salat bildet wesentlich tiefere Wurzeln und gerät so bei Trockenheit weniger in Stress, das erhöht die Chance auf einen leckeren Salatkopf. Allerdings überleben bei mir immer noch nicht viele direkt gesäte Pflanzen ihre Jugend. Damit der Salat nicht ganz so viel Sonne abbekommt, setze ich ihn gern im Schatten von höheren Pflanzen, wie Zucchini oder Stangenbohnen. Kopfsalat bildet im Sommer leider nicht mehr so zarte Blätter wie im Frühjahr, deshalb pflanze ich im Sommer hauptsächlich Pflücksalat. Bei Pflücksalat ernten wir nur die äußeren Blätter, nicht den ganzen Kopf. Das Herz muss stehen bleiben, dann wächst der Salat immer wieder nach. So ist Pflücksalat auch deutlich ertragreicher als Kopfsalat. Allerdings kann Pflücksalat nicht unbegrenzt beerntet werden. Je nach Wetterlage werden die Blätter nach ca. 6 Wochen bitter. Dann sind im Idealfall aber schon die nächsten Salate erntereif.

 

Herbst/Winter: Im Laufe des Septembers ist es irgendwann vorbei mit Kopf- oder Plücksalat. Der klassische Herbstsalat wäre Endivie, da mir die aber nicht so gut schmeckt, nutze ich im Winter hauptsächlich jungen Spinat gemischt mit Asia Salaten. Wie lang ich diese Kombination ernten kann, hängt vom Wetter ab. Spinat und Asia Salat stellen bei Temperaturen unter 6° C ihr Wachstum ein. Hier im Rheinland ist es im Herbst und Winter sehr häufig wärmer als 6°C, so dass Spinat und Asia Salate gut nachwachsen, wenn man immer das Herz stehen lässt. Ende August/Anfang September ist auch Zeit für den Feldsalat. Es darf nicht zu warm sein, da Feldsalat bei Temperaturen über 20°C nicht mehr keimt. Obwohl sich Feldsalat problemlos direkt ins Beet säen lässt, kultiviere ich ihn meist in Saatschalen vor, weil die Plätze im Beet noch von anderen Pflanzen belegt werden. Etwa 8 Wochen nach der Aussaat kann der Feldsalat geerntet werden. Feldsalat wächst übrigens auch nach, wenn wie bei Pflücksalat nur die äußeren Blätter geerntet werden. Oder man schneidet den Feldsalat Bodentief ab, dann treibt aus dem Stunk eine neue Pflanze aus.

Relativ unbekannt ist der Winterkopfsalat. Dieser kann im September ausgesät werden. Unbedingt eine spezielle Wintersorte verwenden, z.B "Winterbutterkopf". Er wächst den Winter über langsam weiter und ist je nach Witterung im März/April erntereif. Mit dem Winterkopfsalat habe ich erst zwei Jahre Erfahrung: Im ersten Jahr habe ich Ende September ausgesät. Die Pflänzchen waren mickrig und wirkten den ganzen Winter über nicht richtig glücklich, sind dann aber im März tüchtig gewachsen. So hatte ich Mitte April  richtig leckeren Kopfsalat. Bei meinem zweiten Versuch habe ich bereits Ende August in Schalen ausgesät und die Jungpflanzen Ende September ins Beet gesetzt. Diesmal ist der Salat fast zu schnell und zu gut gewachsen! Im Januar war der Salat fast erntereif, aber eben nur fast! Die Kälte im Februar hat dem relativ großen Salat dann doch zugesetzt. Ich konnte zwar im März schon ernten, aber bis auf das Herz waren die Blätter ledrig und nicht wirklich lecker. Aber trotzdem: Ein frisch geerntetes Salatherz im März ist ja auch was! Der Wintersalat sollte bei Kälte immer mit einem Vlies abgedeckt werden, und zwar so, dass das Vlies die Salatblätter nicht berührt.

Ein Wort noch zum Fruchtwechsel: Da Salat nur sechs bis acht Wochen im Beet wächst, kann er beim Fruchtwechsel weitgehend ignoriert werden. Allerdings setze ich nie Salat innerhalb einer Saison an die selbe Stelle. Folgt Kopfsalat direkt auf Kopfsalat gedeiht die zweite Runde merklich schlechter. Spinat oder Feldsalat gehören dagegen anderen Familien an und können sehr gut nach Kopfsalat wachsen.

 

Anbauwert: Braucht man eigentlich nichts dazu sagen!

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